Der Aufstieg der Vespa in Deutschland begann am 9. August 1949 mit der Unterzeichnung der Vespa-Fertigungs-Lizenz zwischen Jakob Oswald Hoffmann und Enrico Piaggio. Hoffmann wurde damit der erste Lizenznehmer der Vespa, die bis heute über 15 Millionen Mal produziert wurde. Am 9. September 1949 wurde die Firma in "Hoffmann-Werke" umbenannt. Anfangs als Damenfahrzeug belächelt, entwickelte sich die Vespa schnell zum maskulinen Statussymbol. Bereits vor Fertigstellung der Werkshallen war die Jahresproduktion 1950 ausverkauft, was Hoffmann bundesweite Popularität einbrachte. Stars, Minister und Rennfahrer besuchten die Hoffmann-Werke, und ein Film mit Johannes Heesters wurde gedreht.
Dank der Vespa wurde ein bundesweites Händlernetz aufgebaut, und die Hoffmann-Zweiradsparte profitierte erheblich. 1950 wurden 9024 Motorräder produziert, und Hoffmann wurde drittgrößter Anbieter in der 125 ccm-Klasse. Der Erfolg führte zu kostspieligen Entwicklungen von Motor- und Fahrwerkskonstruktionen in Lintorf. 1953 produzierte Hoffmann 15.295 Vespa-Roller, doch Konkurrenz durch leistungsstärkere Modelle wie die Zündapp-Bella setzte der Vespa zu.
Im Herbst 1953 versuchte Hoffmann mit dem Vespa-Sondermodell "Königin" und der "Hoffmann-Gouverneur" zu reagieren. Trotz anfänglicher Erfolge, darunter Bestellungen aus Frankreich und Asien, leiteten diese Entwicklungen das Ende ein. Im Mai 1954 wurde Hoffmann in der amerikanischen LIFE als "new capitalist" gewürdigt. Die Mitarbeiterzahl stieg von 63 im Jahr 1945 auf über 950 im Jahr 1954. Trotzdem traten finanzielle Probleme auf, die letztlich das Aus für Hoffmann bedeuteten.
Die Vespa 125 ACMA wurde in Lizenz von Piaggio im französischen Fourchambault in den 'Ateliers de Construction de Motocycles et Accessoires' (A.C.M.A) gefertigt, zunächst mit vorwiegend aus Pontedera importierten Teilen. Ziemlich rasch wurden dann jedoch immer mehr eigene Teile produziert oder von französischen Zulieferern verbaut, wie z.B. Sättel von Henri Gauthier, Scheinwerfer und Rücklichter von Auteroche oder später Cibie, Vergaser von Gurtner oder Zénith.
Moto Vespa S.A. wurde 1952 in Madrid gegründet, um Vespas unter Lizenz von Piaggio zu produzieren. Aufgrund der spanischen Politik, die den Import von Gütern einschränkte, die lokal produziert werden konnten, musste Piaggio eine lokale Produktion einrichten 1. Die erste Vespa verließ das Werk am 22. Februar 1953 1. Moto Vespa führte Innovationen wie elektronische Zündungen ein, die in Italien erst später eingeführt wurden 1. 1996 wurde Moto Vespa vollständig von Piaggio übernommen und in Piaggio España umbenannt
Ab August 1952 ensteht auf 13.000 qm ein Werk, aus dem am 22. Februar 1953 die erste Motovespa rollt.
Die Lizenzproduktion läuft bis in die späten 1990er Jahre weiter, danach werden die Vespas wieder aus Italien importiert.
Bajaj Auto Limited begann 1961 mit der Produktion von Vespa-Rollern in einem speziell dafür entwickelten Werk in Pune, Indien, unter offizieller Piaggio-Lizenz 1. Diese Lizenzproduktion endete 1972, nachdem die indische Regierung Privatisierungsmaßnahmen und Lizenzstreitigkeiten einleitete 1. Nach dem Ende der Lizenz baute Bajaj die Roller in Eigenregie weiter und entwickelte daraus das Modell "Bajaj Chetak", das zum meistverkauften Roller in Indien wurde 2. Die Produktion des Chetak endete 2009, und seit 2019 wird der Name für einen elektrischen Roller verwendet 2.
Vespa 150 VBA (ca. 1960 - 1961)
Vespa 150 (ca. 1961 - ca. 1971)
Bajaj 150 (ca. 1970 - 1977)
Bajaj Priya (ca. 1975 - 1990)
Bajaj Super (ca. 1976 - 2006)
Bajaj Chetak (ca. 1972 - 2009)
Die Douglas Motorcycle Company in Bristol begann 1951 mit der Produktion von Vespa-Rollern unter Lizenz von Piaggio. Diese Zusammenarbeit war Teil der Bemühungen, die Vespa in Großbritannien zu popularisieren. Douglas fertigte verschiedene Modelle, die sich teilweise in Details von den italienischen Originalen unterschieden. Die Produktion bei Douglas endete 1965, als Piaggio entschied, die britische Produktion zu beenden und stattdessen direkt aus Italien zu exportieren. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Produktionskosten zu senken und die Qualität zu standardisieren.
Quelle: Wikipedia